Bankauskunft
Was ist eine Bankauskunft?
Eine Bankauskunft ist eine streng formalisierte Mitteilung eines Kreditinstituts über die Kreditwürdigkeit, das Geschäftsverhalten und den Grundbesitz eines Kunden. Es wird von Banken und anderen Kreditinstituten genutzt, um die Kreditwürdigkeit eines potentiellen Kunden einschätzen und das eigene Kreditrisiko minimieren zu können. Eine Bankauskunft enthält lediglich allgemeine und standardisierte Informationen, um dem Bankgeheimnis Rechnung zu tragen. Informationen über behördliche Verfahren (zum Beispiel Steuer- oder Strafverfahren) unterliegen hingegen dem Bankgeheimnis und sind nicht Teil der Bankauskunft. Um solche Informationen einholen zu können, benötigt ein Kreditinstitut eine richterliche Anordnung.
So funktioniert eine Bankauskunft
Wenn ein Kreditinstitut eine Bankauskunft wünscht, muss es diese schriftlich bei der Bank des potentiellen Kunden anfragen. Nur in Ausnahmefällen sind fernschriftliche Anfragen via Fax zulässig. In der Anfrage muss glaubhaft gemacht werden, wofür die Bankauskunft benötigt wird. Zum Beispiel, wenn der Kunde einen Kreditantrag stellt und seine Kreditwürdigkeit geprüft werden soll. Zudem muss das anfragende Kreditinstitut versichern, die Bankauskunft nur für den genannten Zweck zu nutzen und nicht an Dritte weiterzureichen.
Die Bankauskunft erfolgt über ein standardisiertes Formular, das alle Banken gleichermaßen verwenden. Auf diesem werden zutreffende Punkte angekreuzt und nicht Zutreffendes wird weggelassen. In der Regel wird das Weglassen einer Information stillschweigend als Negativbewertung ausgelegt. In das Formular können und werden nur Informationen eingetragen, die der Auskunft gebenden Bank vorliegen. Wenn Sie über einen bestimmten Sachverhalt nicht informiert ist, kann sie das hier angeben.
Die Bank ist zudem unter bestimmten Voraussetzungen zu einer Auskunftsverweigerung verpflichtet. Bei Privatpersonen ist das der Fall, wenn diese keine ausdrückliche Genehmigung für eine Bankauskunft erteilt haben. Unternehmen und juristische Personen müssen hingegen ausdrücklich und schriftlich angeben, dass sie keine Bankauskunft wünschen.
Vor- und Nachteile einer Bankauskunft
Eine Bankauskunft sichert Kreditinstitute vor möglichen Risiken ab. Wer eine Bankauskunft erlaubt, erhöht somit seine Chancen bei der Kreditvergabe. Zudem werden in einer Bankauskunft nur allgemeine Informationen über das Geschäftsverhalten und die anzunehmende Kreditwürdigkeit eines Kunden angegeben. Somit bleiben sensible Daten wie Kontostände oder die Höhe der Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge unerwähnt. Allerdings kann eine negative Bankauskunft zu einer negativen Kreditwürdigkeit führen.