Beleihungswert

Was ist ein Beleihungswert?

Beim Beleihungswert handelt es sich um den Wert, den ein Kreditinstitut der Sicherheit eines potentiellen Kreditnehmers zuspricht. Sehr häufig findet der Beleihungswert bei Immobilien Verwendung. Über den Beleihungswert lässt sich der maximale Kredit bestimmen, den ein Kreditinstitut bereit ist, für die jeweilige Sicherheit zur Verfügung zu stellen. Grundlage der Berechnung des Beleihungswertes ist der Wiederverkaufswert, der während der Kreditlaufzeit voraussichtlich erzielt werden kann. Der Beleihungswert meint somit etwas anderes als den Verkehrswert einer Immobilie, welcher deren Wert zu einem festgelegten Zeitpunkt bestimmt.

Besonderheiten eines Beleihungswertes

Der Beleihungswert umfasst stets einen sogenannten Risikoabschlag. Denn es ist nicht immer gesagt, dass man den tatsächlichen Marktwert einer Immobilie auch wirklich am Markt erzielt, wenn das Grundstück oder das Gebäude verkauft werden müssen. Welche Risikoabschläge beim Beleihungswert angewendet werden, hängt stark von der Marktlage, den Eigenschaften der Immobilie und dem gewählten Kreditinstitut ab. Üblich sind aber Abschläge von 10-20% bezogen auf den Verkehrswert. Bei der Ermittlung des Beleihungswertes dürfen hierbei nur vergangene und aktuelle Daten genutzt werden. Spekulative Annahmen dürfen nicht Grundlage des ermittelten Beleihungswertes sein.

So wird der Beleihungswert ermittelt

Der Beleihungswert kann auf verschiedene Weisen berechnet werden. So erfolgt die Ermittlung des Beleihungswertes beispielsweise bei Grundstücken anders als bei Gebäuden und bei privat genutzten Einfamilienhäusern anders als bei Mietwohnungen. Eine gängige Methode zur Ermittlung des Beleihungswerts ist das Vergleichsverfahren. Hierbei wird der Wert vergleichbarer Grundstücke und Gebäude herangezogen. Ausgehend von diesen ergibt sich der entsprechende Beleihungswert der zu bewertenden Immobilie.

Des Weiteren gibt es das sogenannte Sachwertverfahren. Hierfür wird der aktuelle Wert eines Grundstücks oder Gebäudes ermittelt. Hierbei werden der Grundstückswert oder der Bauwert zugrunde gelegt. Bei Objekten, die vermietet werden, kommt zusätzlich noch ein Ertragswertverfahren zum Einsatz. Hierbei wird untersucht, welche Gewinne eine Immobilie im Verlaufe der Vertragslaufzeit abwerfen wird. Aus den vielfältigen Faktoren ergibt sich dann der Beleihungswert.